Bosau 2021

Reisebericht von Katharina Busch

Konzertreise mal anders. So könnte man die Fahrt des HKOs im Sommer 2021 wohl kurz und passend beschreiben. Denn diese Reise war so ganz anders als man es sonst so als HKOt kennt. Das fing schon beim Reiseziel an: Bosau, ein kleiner Ort am Plöner See, nur ein paar Tausend Einwohner und für die meisten von uns kaum eine Stunde entfernt. Klingt, wenn man die Ziele der letzten Jahre betrachtet erstmal ein bisschen langweilig. Ungarn, Tschechien, Österreich, Italien, Frankreich, Schweden und jetzt…Bosau?

Nun, langweilig wurde es ganz sicher nicht, da wir neben unseren Proben auch viele schöne Aktivitäten unternommen haben. Wir haben die schöne Plöner Seenplatte auf der Fünf- Seen-Fahrt genossen, sind selbst mit Kanus über den Großen Plöner See gepaddelt und sind alle im Hochseilgarten über uns hinausgewachsen. Natürlich wurde auch gebadet, gegrillt, abends am Lagerfeuer oder auf dem Bootssteg gesungen und zusammen getanzt. Und es wurde Volleyball gespielt – fast jeden Tag bis es zu dunkel war. Ganz nebenbei, wurde selbstverständlich auch geprobt, um die vielen Ideen umzusetzen, die Hajo täglich unter der Dusche hat, und, um bereit für das Abschlusskonzert am Samstag zu werden. Also, langweilig wurde es ganz sicher nie. Ich würde sogar sagen, diese Fahrt war eine der schönsten, die ich mit dem HKO gemacht habe. Dieses Gefühl kann natürlich auch daran liegen, dass endlich überhaupt mal wieder HKO war. Nach anderthalb Jahren ohne Probenwochenenden, nur mit ein, zwei Parkproben, war das aber auch dringend mal wieder nötig. Denn ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage: Ich habe das HKO vermisst. Die Musik, die Menschen, die Gemeinschaft.

Deswegen ist hier vielleicht der richtige Punkt, um nochmal Danke zu sagen. Danke an Hajo und Sabine als Dirigenten des Orchesters und Danke an den grandiosen Vorstand: Klara, Jens, Björn, Doose und Johannes. Danke, dass ihr das alles möglich macht.

Kanufahrt

Aber nun zurück zur Fahrt. Ich habe lange überlegt, was mein Lieblingsmoment der Fahrt war. Vielleicht der Abend am Lagerfeuer, der war so schön warm und gemütlich. Oder als wir plötzlich ein paar neue, noch sehr junge Dirigenten hatten, da wir als Orchester in der Jugendfreizeitstätte, vor allem bei den Kindern, fast schon eine Attraktion waren und den begeisterten Zuschauern angeboten wurde, sich doch auch mal da vorne hinzustellen. Der Besuch im Hochseilgarten war auch ein Highlight, denn es ist ein tolles Gefühl zu merken, wie viel mehr Mut man hat, wenn man unterstützt wird und so viele wundervolle Menschen um einen hat. Vielleicht war es auch das Abschlusskonzert in Plön, wobei das schon fast ein bisschen traurig war, da es hieß: Die Woche ist vorbei. Nein, es ist unmöglich zu sagen, wann die Fahrt am schönsten war, denn da könnte man sich an jedem einzelnen Tag viele Momente aussuchen. Die HKO-Reisen sind nicht so schön und besonders nur wegen der Reiseziele oder der Konzerte an tollen Locations. Nicht nur wegen der Musik oder der Unternehmungen. Klar, das spielt alles zusammen, aber ich würde sagen: Die Reisen sind so schön, weil man mit dem HKO da ist. Weil man wie in einer großen Familie ist. Und dann ist es egal, ob man in Paris, Stockholm oder Bosau ist. Mit dem HKO ist es überall am schönsten.

Katharina Busch

Reisebericht von Till Plückebaum

Hallihallo und Moinsen,

eine der für mich besten Konzertreisen liegt hinter uns. Für mich eine besondere Erfahrung, da dies meine erste Konzertreise mit dem Holsteinischen Kammerorchester war. Ich wurde gezwung… äähh…gebeten, diese Reise als „Neuling“ in einem Bericht zusammenzufassen. Als erstes muss ich noch einmal betonen, was für ein herrliches Orchester das HKO ist. Es war einfach eine super Stimmung und eine großartige Gemeinschaft. Jeder kümmerte sich um Jeden. Ich als „Neuling“ hatte mich sofort eingelebt. Hilfsbereitschaft steht außerdem im Vordergrund des Orchesters. Dies könnte auch unser Motto sein. Und genau wegen dieser Punkte freue ich mich auf die nächsten Fahrten und Konzerte mit dem HKO.

Untergebracht in einem sehr gemütlichen Campingplatz irgendwo in Bosau, am Plöner See, begann sofort nach der Zimmeraufteilung die erste Probe. Doch gleich nach dieser Probe wurde im benachbarten Plöner See gebadet, wobei sich zwar einige aufgrund des steinigen Bodens einen kleinen Schnitt im Fuß zugezogen hatten, diesen aber sofort wieder vergaßen und kräftig mitblödelten.

Klettertour

Nach einem ordentlichen Abendessen wurde am späteren Abend eine große Runde Beachvolleyball mit anderen Campern gespielt. Somit habe ich nicht nur neue Freunde gefunden, sondern gleichzeitig auch eine neue Lieblingssportart entdeckt.

In den nächsten Tagen passierte sehr viel: Es wurde noch MEHR Volleyball gespielt, eine Plöner Fünfseenfahrt wurde unternommen, eine Kanutour auf dem Großen Plöner See, Lagerfeuerabende, ein Besuch im Hochseilgarten Malente und jede Menge Spiel, Spaß und Musik.

Insbesondere Musik und Singen spielten auf dieser Fahrt eine besonders große Rolle: Fast jeden Tag wurde ununterbrochen Musik gehört und gesungen, egal ob auf Autofahrten oder in den Probenpausen.

Jens Zimmert hat mich sogar für die Autofahrten zum „Car-DJ“ erklärt, damit die Stimmung während der Fahrten nicht schwankt. Und ich kann sagen, dass ich diesen Job streckenweise okay gemacht habe. Es wurde alles Mögliche an Musik gehört: Von Elvis Presley zu The Doors, von den Doors bis hin zu Dire Straits, Foster The People, 21 Pilots und natürlich Johannes Oerding und Alligatoah.

Nun möchte ich meinen persönlichen Höhepunkt der Reise preisgeben: Der Hochseilgarten war absolute Spitze! Supernette Leute, außergewöhnlich großartige Klettermöglichkeiten und eine unübertreffbare Atmosphäre. Aber das Beste war die riesengroße „Affenschaukel“ des Gartens. Ein einmaliges Erlebnis, so turbulent durch die Lüfte zu fliegen.

Es war einfach unbeschreiblich: Nette Leute, immer geile Stimmung, eine super Umgebung und so viele Freizeitmöglichkeiten. Super!!
Aber auch Sprüche und Zitate von meinen neuen HKO-Kameraden*innen haben und werden mich stets begleiten. Zum Beispiel sagte Jens einst zu seinem selbstkomponierten Musikwerk: “Joa, so wird ein Schuh draus und Musik vielleicht auch.“ So etwas bekommt man einfach nie wieder aus seinem Kopf raus. Aber auch die spannenden Geschichten unseres Dirigenten Hajo Jobs sind unvergesslich.

Außerdem haben wir uns auch gefragt, wie lange die legendäre HKO-Minute wohl geht und sind zum Abschlussergebnis „Ungefähr 30 Minuten“ gekommen.

Am letzten Abend haben wir uns noch ein letztes Mal auf einen Anlegersteg des Sees gesetzt und haben eine Art Lagerfeuerstimmung veranstaltet. Jens zupfte auf seiner extra mitgebrachten Gitarre ein paar uns bekannte Songs und wir stiegen nach und nach ein. Von diesen Liedern habe ich heute noch Ohrwürmer: „Father and Son“ von Cat Stevens, „So schön“ von Johannes Oerding und „Lass liegen“ von Alligatoah.
Danke Jens und Björn!

Konzert in Plön

Und dann kam der Samstag, der letzte Tag der Reise. Kurz vor dem Abschlusskonzert in der Plöner Nikolaikirche streiften wir noch durch die Plöner Straßen, um Werbung für unser eigenes Konzert zu machen. Viele hatten entweder keine Zeit, oder mussten schnell mit dem Bus irgendwo hin, aber einige waren auch sehr interessiert und schauten am Ende sogar beim Konzert vorbei.
Es war ein tolles Konzert: Die Stücke selbst und natürlich die Stimmung!

Es bringt einfach Spaß mit dieser Truppe zusammen zu sein und musizieren zu dürfen. Und das, obwohl wir diese schweren Corona-Zeiten durchmachen müssen. Wir haben daraus einfach das Beste gemacht und machten einfach das, was wir tun durften. Und das war doch ganz schön viel.

Nach dem grandiosen Konzert fiel uns allen der Abschied schwer. Nach so einer großartigen und unvergesslichen Zeit „Adieu“ zu sagen, ist ganz schön schwer zu verkraften.

Schlussendlich war die Reise, und hier darf ich mal Johannes Oerding zitieren:“ So schöön“. Es war eine unvorstellbare und unvergessliche Reise in die Holsteinische Schweiz und ich bin froh, dass ich dabei sein durfte.
Zusammen mit dem HKO!

Till Plückebaum